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21.10.2022

Equal Pay Day im Bezirk Korneuburg am 26. Oktober

 - © Equal Pay Day im Bezirk Korneuburg: GR Helga Ronge, JG-Bezirksvorsitzende Patricia Katsulis, SPÖ-Bezirksvorsitzender StR Martin Peterl, Bezirksfrauenvorsitzende Sandra Kreiner, StR Heinz Scheele und GR Manvinder Gill.

Ausgerechnet am Nationalfeiertag haben die Frauen im Bezirk Korneuburg heuer wenig zu feiern: Denn ab diesem Tag arbeiten sie gegenüber der Männerwelt für den Rest des Jahres „gratis“. „Der Equal Pay Day - also jener Tag, an dem die Männer bereits das Einkommen erreicht haben, für das Frauen das ganze Jahr arbeiten müssen, fällt in unserem Bezirk auf den 26. Oktober“, sagt SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Sandra Kreiner. 


Damit steht der Bezirk Korneuburg noch schlechter da, als der Bundeslanddurchschnitt von Niederösterreich. Denn landesweit fällt der Equal Pay Day 2022 erst auf den 28. Oktober. „Vergleicht man die niederösterreichischen Einkommen aber mit jenen in Wien, dann tut sich noch einmal eine große Kluft auf. Denn in Wien arbeiten die Frauen erst ab 18. November gratis“, ergänzt Sandra Kreiner.


In Zahlen ausgedrückt: Männer verdienen im Bezirk Korneuburg in vergleichbaren Berufen im Schnitt 63.546 Euro pro Jahr, Frauen aber nur 52.022 Euro - also um 11.524 Euro weniger! „Es bräuchte bei den Frauen also eine Einkommenserhöhung von 22,2 Prozent, um eine gleichwertige Bezahlung für gleichwertige Arbeit zu erreichen“, rechnet Kreiner vor.


Vergleicht man das mit anderen österreichischen Bezirken, dann liegt Bludenz (Vorarlberg) bei einem Aufholbedarf von 45,8 % (Equal Pay Day bereits am 8. September), während der 20. Wiener Gemeindebezirk nur bei 3,9 % liegt, um die Gehälter von Frauen und Männern anzupassen. Hier liegt der Equal Pay Day am 18. Dezember. Die Spanne ist innerhalb von Österreich also riesig.


Betrachtet man das Weinviertel, müssten die Gehälter der Frauen um diese Werte erhöht werden, um ein gleich hohes Einkommen wie bei den Männern zu erreichen: Korneuburg 22,2 %, Gänserndorf 20,7 %, Mistelbach 20,2 % und Hollabrunn 16,3%. Das bedeutet aber nicht, dass in Hollabrunn die Frauen viel besser bezahlt werden - sondern eher, dass mehr Frauen nach Wien pendeln und dort vom höheren Lohnniveau profitieren. Es gibt in ländlicheren Gebieten aber auch mehr eher bescheiden bezahlte Jobs, wo Männer und Frauen ähnlich wenig verdienen.


„Die Einkommensschere zwischen Mann und Frau geht also immer noch sehr weit auseinander, wobei es eine kleine positive Meldung gibt“, ergänzt Sandra Kreiner: „Vergleicht man die Zahlen des Pandemiejahres 2020 mit denen des aktuellen Jahres 2022, zeigt sich eine Verkleinerung des prozentuellen Einkommensunterschiedes. Doch das war im Krisenjahr 2009 auch so und lässt sich damit erklären, dass jene Frauen, die trotzt Krise in Vollzeit bleiben können, relativ gut verdienen, während bei Männern in Krisenzeiten z.B. Überstunden wegfallen oder Kurzarbeit zum Tragen kommt, was sich auf das Einkommen auswirkt und den Einkommensunterschied kurzzeitig verringert. Doch das kann sich in wirtschaftlich besseren Zeiten rasch wieder zum Nachteil der Frauen verändern.“